Coronavirus – ein Strang RNA (Ribonucleinsäure), das mit dem blossen Auge nicht zu sehen ist. Und gerade deshalb gefährlich, beherrscht gerade die Menschheit mit allen Konsequenzen für Leben, Wirtschaft, Politik.
Wuhan crashte das Weltgefüge
Das Weltgefüge ist mit einem Coronavirus Infizierten in Wuhan aus dem Gleichgewicht gebracht worden. Die drohende Katastrophe wurde zu spät erkannt und hat sich im wahrsten Sinne viral verbreitet. Das perfide daran, es ist der Mensch selber, der das verursacht hat. Nicht der arme Kerl in China, der auf dem Markt Fledermäuse und Pangolins verkauft oder gegessen hat oder beides.
Der Mensch als Eindringling
Es ist das Eindringen des Menschen in Wildtierbiotope. Der Film Contagion von Steven Soderbergh, 2011 thematisiert eine Coronavirus-Pandemie, mit dem Beginn in China. Erst zum Ende des Films wird gezeigt, wie es zur Ansteckung kam und wer Patient 0 war. Sehr spannend und leider von der bitteren Realität überholt. Pandemie – eine Sache für Thriller? Sollte es nicht sein. Zumal Pandemie-Pläne in den Schubladen der Regierungen liegen.
Vieles war undenkbar
Aber es ist natürlich undenkbar, die Welt anzuhalten, wenn ein Infizierter, weit entfernt entdeckt wird. Wer hätte denn geglaubt, dass sich das Coronavirus so dermassen rasant über die Erdkugel verbreitet. Und in welchem Ausmass. Der Arzt in Wuhan und Wissenschaftler, die haben es nicht nur geglaubt, die haben es gewusst. Sie waren die Rufer in der Wüste. Die Masse unterstellte, dass sie nur die Wirtschaft kaputtmachen oder Panik verbreiten wollten. Fatal.
Wirtschaftsleben am Laufen halten
Kontaktverbot – undenkbar. Es rufen heute noch Leute nach ihrer persönlichen Freiheit und scheren sich einen Dreck, darum sich solidarisch zu verhalten. Glücklicherweise sind das wenige. Wenige, die anstrengend sind und Energie beanspruchen. Energie, die wir anderen dafür benötigen, uns um die Eindämmung, Fürsorge und Nächstenliebe zu kümmern und das reduzierte Wirtschaftsleben am Laufen zu halten.
Das Coronavirus als Lehrer der ganz harten Schule
Das Virus, wir lernen, kennt keine Grenzen, keine Börsenkurse, keine Feiertage und Urlaubsplanung. Es kennt auch keine Gewinneinbussen, keine Kurzarbeit, keine Arbeitslosigkeit, keine Existenzangst. Aber es bringt uns dies alles bei. Es bringt uns auch bei, vorsichtig zu sein, Abstand zu halten, ein Leben im Kreise der Familie zu leben, daheim. Und dies egal, ob ich eine Einzimmerwohnung habe oder ein Einfamilienhaus mit parkähnlichem Garten.
Jeder auf sich selbst reduziert
Jeder wird gerade auf sich reduziert. Mir taugts. Denn ich war noch nie ein Partymensch oder brauche Boutiqen, um meinem Leben einen Sinn zu geben. Ich arbeite, kraute im Garten (40qm), mache Sport, lese, backe, koche, schreibe und putze oder chatte. Letzeres leider sehr ungern, weil ich meine Enkelkinder gern zum Toben um mich herum habe. Und weil ich meine Kinder sehr gern umarme und ihnen nah sein möchte.
Einfach nur raus
Doch ich verstehe auch die, die mehr extrinsische Ablenkung brauchen und so beengt wohnen, dass es ausserhalb leichter ist zu leben und zu „atmen“. Auch bedenklich die Familien, in denen es rummst und zu Gewalt kommt, weil sie sind wie sie wurden. Leicht gesagt, sie könnten die Zeit nutzen, um sich zu finden, um ihre Kommunikation auf gewaltfrei umzupolen…
Weinende Kinder mag ich mir nicht vorstellen…
Ich hoffe sehr, dass weinende Kinder in diesen Familien doch zu einem Umdenken führt. Dass Ehepartner im Schlag gegeneinander innehalten und reden statt prügeln. Ich wünsche es mir so sehr. Beinahe hatte ich die Hoffnung sogar auf so eine Art Weltfrieden.
Zusammenhalten im Desaster
Denn ein weltumspannendes Desaster, wie gerade, sollte doch alle Nationen zusammenschweißen. Keiner kann ohne den anderen Business machen und sich profilieren. Die Gesundheitsbranche könnte, hält aber derzeit mit allem, was geht, den Laden am Laufen. 24 Stunden – 7 Tage. Danke, Respekt und ich möchte nicht tauschen.
Umdenken
Umdenken – ein Stichwort. Wird es ein Umdenken geben, oder sprechen wir in einem Jahr darüber, wie schrecklich 2020 war. Und sind in die alten, verheerenden Muster zurück gekehrt? Die Klimadiskussion ist angesichts der aktuellen Lage in den Hintergrund gerückt, trotzdem bleiben die Probleme auf diesem Gebiet bestehen oder verschlechtern sich schleichend weiter, Stichwort Wald.
Einschränkungen nach COVID-19 bereits am Start
Die nächsten Einschränkungen könnten bereits am Start stehen. Klima, Wetter, Wasser – alles hochsensibel und jahrzehntelang negiert. Jeden Rufer hat man in die Wüste geschickt. Die wollen nur unseren Wohlstand unsere Wirtschaft unsere Arbeitsplätze kaputt machen, hörte man aus vielen Richtungen.
Von einem „Nichts“ zum Tode verurteilt
Jetzt ist es ein hochpotentes Coronavirus, eine Struktur, die nicht mal als Lebewesen bezeichnet werden kann. Ein Nichts, dass ohne den Menschen als Wirt zum Tode verurteilt ist. Da es aber so viele Menschen gibt, sind eher wir es, die zum Tode verurteilt sind. Abstand halten – wie denn, wenn in Bus, Bahn, Tram Zug, Flieger, Konzertsälen, Kinos, Restaurants alles auf möglichst viel Gäste, Besucher, Reisende ausgelegt wird, um möglichst viel Profit zu machen.
Masse als Nährboden
Die Massen sind der Nährboden für Viren. Und man hat sie aufgenommen, bevor man es merkt und wenn man es merkt, hat man schon eine Vielzahl weitere Menschen angesteckt. Eigentlich bedeutet das, nie wieder ohne Schutzmaßnahmen unterwegs sein, immer überwacht, mit wem man gerade zu tun hat. Das Ende der Freiheit, um nicht als Patient 0 eines Tages identifiziert zu werden. Ein unwirkliches Szenario ?
Was ist wichtig?
Umdenken – was ist wichtig. Gesundheit und Versorgung und Entsorgung. Menschen, die bisher in diesen Jobs eher als unterprivilegiert angesehen wurden, Niedriglohnsegment. Wer ist schon die Person an der Kasse?, oder der Müllmann?, oder der Brummi-Fahrer, oder die Pflegerin? … Plötzlich sind es Helden. Helden, die sich letztlich nichts dafür kaufen können. Wird sich hier etwas ändern. Wertschätzung durch angemessene Entlohnung?
Helden versus Preissteigerung?
Die neuen Helden, wollen keine Helden sein, sie wollen gerecht behandelt werden. Ihren Job machen sie meist gern. Aber die Stellung in der Gesellschaft, die ist es, die ihnen zu schaffen macht. Eine Änderung wird wird kosten. Sind „Normal“-Bürger und Unternehmer dann auch bereit tiefer in die Taschen zu greifen? Bisher galt Hauptsache billig – Personal wie Produkte. Die Wurzel allen Übels. Kann COVID-19 sie herausreissen?
Erfährt Arbeit eine neue Wertschätzung?
Es sind nur einige Fragen, von ganz vielen. Wird Arbeit insgesamt mehr wertgeschätzt, nachdem viele ihre Arbeitsplätze, ihre Unternehmensideen bedroht sehen?
Ja, das ist bereits spürbar. Plötzlich ist der Job doch nicht so „Schei..“. Wenn man verdonnert ist, daheim zu bleiben und fürchten muss, gekündigt zu werden, weil der Arbeitgeber keine Aufträge hat, kein Geld mehr verdient? Ja, sie kommen, sie fragen, sie bieten sogar an, auf Stunden, auf Geld auf Urlaub zu verzichten, aber bitte den Job behalten.
Anerkennung für Pflege – und Erziehung ausserhalb der eigenen 4 Wände
Werden Schüler lieber zu ihren Lehrpersonen zurückkehren, nach der Home-Schooling-Erfahrung und werden Eltern die Arbeit von Lehrpersonal anerkennen?
Wissenschaft und Forschung allem voran?
Wird zukünftig vermehrt auf die Meinung renommierter Wissenschaftler gehört, wenn es um weitreichende Entscheidungen geht, zu denen sie ihre Expertise einbringen? Gibt es mehr Respekt vor der Leistung der Pharma-Industrie, der Medizintechnik etc. ? Denn trotz Hochdruck-Forschung braucht es Zeit und Tests, um einen Impfstoff, ein Medikament auf den Markt zu bringen.
Faktor Natur
Wird die Natur, die gerade unheimlich von der „bleibdaheim“ initiative profitiert, eine neue Chance erhalten? Und erkennen Mensch und Politik und Wirtschaft, dass es nur in einem ausgewogenen Miteinander funktioniert?
Oder wird es eine Welle von Besserwissern geben, die nach dem Abflachen Kurve, auf die Bühne treten und alles miesmachen, was wir alle in dieser Krise gemeinsam gemeistert haben?
Ich bin gespannt und verfolge die Diskussionen und Entwicklungen mit grossen Interesse.