PCOS-Leitlinie stärkt Betroffene

PCOS hat viele Gesichter – 13% Betroffene weltweit

PCOS hat viele Gesichter. Die Erkrankung betrifft Fruchtbarkeit, Stoffwechsel, Psyche, Hormone, Haut und Haare. Die Diagnose wird nach wie vor meist sehr spät gestellt. Doch das könnte sich mit der Verwendung der PCOS-Leitlinie ändern.

Neue PCOS-Leitlinie – ein interdisziplinäres Werk

Bisher war immer nur von  5-10% Betroffener die Rede. Nun wird die Wissenschaft langsam präziser. Denn neuere Erkenntnisse zeigen, dass mittlerweile 13% aller Frauen im gebärfähigen Alter vom Syndrom der Polyzystischen Ovarien (PCOS) betroffen sind. Und bei indigenen Frauen sollen es sogar um die 30% sein. Das wäre dann jede dritte Frau. Jetzt rückt diese Erkrankung endlich in der Forschung etwas nach vorn. Die neue PCOS-Leitlinie berücksichtigt viele Faktoren, die bisher betroffene Frauen frustriert haben.

Und etwas kann man besonders hervorheben: Es ist ein Werk interdisziplinärer Zusammenarbeit geworden.

PCOS-Leitlinie beachtet neu die Möglichkeiten der Vorbeugung

Die Behandlung auf Symptome ausgerichtet und die Möglichkeiten für Vorbeugung werden nicht ausgeschöpft. Meist wird erst reagiert, wenn Kinderwunsch besteht. Und dann werden alle Register gezogen.  Um nureinige zu nennen: Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung, Lebensstilanpassung, Kinderwunschberatung. Später dann Fertilisationsmethoden und psychologische Betreuung bei Fehlgeburten. Zusätzlich gibt es Empfehlungen für Nahrungsmittelergänzung, wie Inositol-Präparate, Pfefferminztee, Fenchel etc.. Oder das Off-Label – Präparat: Metformin.

 71 Länder, 70 Experten, 20 Treffen, 15 Monate

Seit kurzem gibt es eine neue, überarbeitete PCOS-Leitlinie. Führend bei der Erstellung war die Monash Universität mit Professorin Helen Teede, die das nationale NHMRC Zentrum für PCOS Research Excellence  leitet. Es waren 71 Länder an der Erstellung beteiligt und 70 Experten (darunter Ärzte und Frauen mit PCOS). Sie trafen sich 20mal über einen Zeitraum von 15 Monaten, um den Leitfaden zu erstellen. Unterstützt wurde das Projekt durch Monash’s Expertin Dr. Marie Misso.

Kernbotschaft der neuen PCOS-Leitlinie muss in die Welt

Mit der Veröffentlichung zeitgleich in drei führenden Journalen sollen Kernbotschaften publik zu machen.  Man will erreichen, dass betroffene Frauen  beste gesundheitliche Versorgung erwarten können.

Die PCOS-Leitlinien sollen internationale Anwendung finden.

Kernbotschaften der neuen Leitlinien eröffnen Betroffenen Möglichkeiten für rechtzeitige Therapien, um einige der Ko-Morbiditäten (Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen etc.)  zu verhindern. Oder um diese bei Auftreten besser und rechtzeitig zu behandeln. Zudem ist hierbei auch die Behandlung der Unfruchtbarkeit eingeschlossen.