Wenn Knochen nachgeben – Osteoporose trifft Männer und Frauen
Osteoporose ist Schwund von Knochensubstanz. Der Knochen wird löcherig wie ein Schweizer Käse.
Osteoporose macht auch vor Männern nicht halt. Um die 10% der Bevölkerung sind an der Knochenbrüchigkeits-Krankheit erkrankt. Mehr als 80% verbuchen dabei die Frauen im Menopausealter.
Es schleicht sich was an…
Jahrelang bleibt sie -die Osteoporose – unter der Knochendecke versteckt, schleichend, schmerzlos und auch meist ohne Symptome. Wirbel- und Oberschenkelhalsbrüche – fast aus dem Nichts heraus – lassen die Krankheit dann erahnen. Der Knochenabbau beginnt – kurz festhalten! – schon im Alter von 30 Jahren, und zwar geschlechtsunspezifisch.
Bei Frauen ist der Hormonabbau der Beschleuniger, deshalb erwischt es sie früher als Männer.
Wie erkennen, was da brüchig wird?
Die Knochendichtemessung kann den Zustand der Knochen aufzeigen, und wenn ein Risiko besteht, kann der Arzt die Untersuchung anordnen. Unerklärliche Schmerzen in den Knochen und Verlust an Körpergrösse (plötzlich sind Hose und Rock länger geworden), Hautfalten am Rücken können ebenso ein Anzeichen sein. Abklärung sollte bei einem Arzt erfolgen, der dann auch gleich die richtige Therapie einleiten kann.
Körpereigene Knochen-Sanierung – ja natürlich!
Grundsätzlich ist der Knochenauf und -abbau etwas Natürliches und findet unbemerkt unserer Wahrnehmung unablässig in unseren Körpern statt. Knochenzelltypen (Osteoklasten- und Osteoblasten, d.h. alt gegen neu) sind dafür verantwortlich. Halten sich Ersatz der alten Knochenmasse mit dem Aufbau der neuen die Waage ist alles im Lot. Wird mehr abgebaut als aufgebaut, verschwindet Knochsubstanz und es kommt zur Osteoporose.
Ernährung und Bewegung – das Erfolgstandem (aus der DEBEC-Methode ®)
Wahrscheinlich haben Sie es schon vermutet… man kann etwas tun, bevor es soweit ist. Mit Ernährung und Bewegung – so einfach.
Erwachsene sollten täglich 1000 – 1200mg Calcium (Menge entspricht ca. 5 Gläsern Milch) und 600 – 800 i.E. Vitamin D aufnehmen (Menge entspricht ca. 30 Minuten Sonnenlicht – übrigens gut kombinierbar mit 30 Minuten Bewegung gem. WHO-Empfehlung).
Isst du schon gut oder nimmst du Nahrungsergänzungsmittel?
Jetzt kann man natürlich wie so oft auf Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel zugreifen, aber auch unsere tägliche Nahrungszufuhr bietet leckere Optionen, seinen Tagesbedarf zu decken:
- Milchprodukte: 0.8 l Milch oder Jogurt oder 1.1 kg Speisequark
- Käse: 83g Parmesan oder 250 g Mozzarella
- Eier: 24
- Nudeln: 4 kg
- Gemüse: 1.6 kg Brokkoli, 500 Sojabohnen, 1.9 kg Erbsen
- Oliven: 1 kg von den Grünen
- Ölsardinen: 300g
- Krebstiere (Crevetten,Krabben): 1.1 kg
- 2L Mineralwasser (mit hohem Kalziumgehalt)
Unter uns: 24 Eier zu essen oder 300g Ölsardinen habe ich bisher weder versucht noch verlockt es mich, es zu versuchen. Abwechslungsreich ist wohl die bessere Alternative 🙂
Wenn ich hochrechne, was ich pro Tag an Kalziumlieferanten zu mir nehme, dann komme ich auf ungefähr: 300ml Milch, 250g Quark, 180g Jogurt, 30g Käse, 500 Gemüse/Salat, 1l Wasser (Rest ist Tee oder Kaffee). Das reicht 🙂 auf Zusatzstoffe kann ich also gut verzichten.
Risiko!
Übrigens risikoerhöhend sind regelmässiger Alkoholkonsum, Zigarettenrauch, bestimmte Medikamente, chronische Durchfälle, Schildrüsenüberfunktion, rheumatische Erkrankungen, chronische Niereninsuffizienz und Laktose-Intoleranz sowie Menopause und untergewichtige Frauen.
… und Minimierungsmassnahme!
Gesunder Lebensstil – klingt langweilig, ist aber für alle Stoffwechselvorgänge im Körper entscheidend.
Und schon schwenken wir von der Energieaufnahme zur Energieabgabe – nämlich durch Bewegung. Aktive Menschen haben gesündere Knochen – das ist Fakt, auch wenn aktive Menschen sich auch hin und wieder mal was brechen. Bewegung kann keine Hormonmängel auffangen – auch Fakt, jedoch kann durch angepasste Bewegung der Alterungsprozess verlangsamt werden.
Unfall – Operation – Reha – Rad
Ein Beispiel: Mein Kollege, 62 wurde von einem Auto angefahren. Oberschenkelbruch. Spital, Rhea. Als aktiver Radfahrer wollte er sich nicht zur Bewegungslosigkeit verdammen lassen. Ein Jahr später fuhr er eine Bergetappe der Tour de France nach, beschwerdefrei und hochmotiviert. Zugegeben, ein Ausnahmebeispiel – soll es doch aber zeigen, wozu ein gesunder Körper auch im Alter noch fähig ist.
Bewegung hält in Bewegung, was bewegt werden muss
Etwas, was die Seele oft nicht kann, ist eine Fähigkeit des Knochens – er passt sich höheren Belastungen optimal an und das führt neben erhöhter Stabilität auch zu besserer Beweglichkeit des ganzen Skeletts. Positiver Effekt: Der Schutz durch starke Muskeln – die sich bei regelmässiger Bewegung ebenfalls aufbauen.
Eigentlich ein „Rundum Sorglos-Paket“ – dieser gesunde Lebensstil – und da, ein Leben lang!