Alles im „LOD“? PCOS UND KINDERWUNSCH

 Laparoskopisches Ovarielles Drilling (LOD) bei PCOS und Kinderwunsch – Eine Alternative?

Kurzform

LOD = Laparoskopisches Ovarielles Drilling, eine operative Behandlungsmöglichkeit

Hintergrund: Das Polycystisches Ovarialsyndrom (PCOS) betrifft  – je nach Literaturquelle – 5-12% aller Frauen im gebärfähigen Alter und wird differentialdiagnostisch (Ausschlussverfahren) erfasst. PCOS ist derzeit noch nicht heilbar. Behandelt werden Symptome und begleitende Erscheinungen wie Gewichtsprobleme, Hirsutismus und psychische Belastungssituationen u.a. durch nicht respektive schwer erfüllbaren Kinderwunsch.

Bei Kinderwunsch rückt neben hormonellen, medikamentösen Möglichkeiten und Methoden der In Vitro-Fertilisation das Laparoskopische Ovarielle Drilling (LOD) als Alternative insbesondere bei Clomifen-resistenter PCOS in den Vordergrund.

Methode. Auswertung von 14 aktuellen Publikationen (Pubmed) zum Thema LOD, Clomifen-Resistenz, Gonadotropin-Behandlung ohne Berücksichtigung von Studien mit Tieren. Zeitraum der ausgewählten Studien die Jahre 2014 – 2015. Folgende Schritte zur Behandlung werden beschrieben: 1. Gewichtsreduktion bei  übergewichtigen Patienten (Ernährung, Bewegung, Lebensstiländerung) 2. Behandlung mit Clomifen oder alternativ Letrozol. 3. LOD Methode   4. Gabe von Gondatopin unter Einkalkulierung unerwünschter Nebenwirkungen wie Überstimulation der Ovarien und Mehrlingsschwangerschaften 5. LOD in Kombination mit Gonadotropin

Resultate. Eisprung, Schwangerschaften und Lebendgeburten konnten mit allen Methoden erreicht werden. Clomifen (ca. 49% Eisprung, 30% Schwangerschaften, 23% Geburten innert 6 Monaten) und Letrozol (61% Eisprung, 27% Geburten) wobei in allen Studien von nicht standardisierten Bedingungen ausgegangen werden kann, was die Aussagekraft der Studien einschränkt. 6 Monate nach LOD wird eine Schwangerschaftsrate von ca. 68% beschrieben, wobei kaum Unterschiede bei verschiedenen Verfahren (u.a. ULOD/BLOD) festgestellt wurden. Bei allen LOD-Behandelten konnte eine Senkung der Luteinisierendes Hormon- (LH) und Testosteronkonzentration sowie keine Hyperstimulation der Ovarien und Mehrlingsschwangerschaften festgestellt  werden.

Zusammenfassung. Seit Einführung der LOD (1984) konnte die Methode sicherer und effektiver gemacht werden und stellt eine ernst zunehmende Alternative für Clomifen-resistente Patientinnen mit Kinderwunsch dar. Im Normalfall stellt die LOD allerdings die letzte aller nicht-operativen Möglichkeiten dar.

Weiterführende Literatur für Interessierte

  • Marion Eckert-Krause (2015). OPERATIVE BEHANDLUNG MIT LOD BEI PCOS UND KINDERWUNSCH – EINE ALTERNATIVE?, Abstractbuch, Menopausekongress, Wien
  • Eftekhar, M. (2016) effect of laparoscopic ovarian drilling on outcomes of in Vitro fertilization in clomiphene-resistant women with polycystic oary syndrome, International Journal of Fertility and Sterility, 10: 42 to 47
  • Thomas Strowitzki, Michael von Wolff (2005)  Laparoscopic ovarian drilling (LOD) in patients with polycystic ovary syndrome (PCOS): an alternative approach to medical treatment? Volume 2, Volume 2, Issue 2, pp 71-79 Issue 2, pp 71-79