Kurz und Knackig – PCOS.
Kurz und knackig. Das sieht nach einem ambitionierten Vorhaben aus. Denn das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine hoch komplexe Erkrankung bei Frauen im geschlechtsreifen Alter. Doch schon der Versuch einer verständlichen Erklärung ist es wert, um betroffenen Frauen zu helfen. Daher soll hier kurz, knapp und verständlich das Wichtigste aufgezählt werden. Zumal die Erkrankung mittlerweile Millionen von Frauen weltweit betrifft. Der Trend ist steigend. Und zwar leider begünstigt. Besonders durch modernen Lebensstil, aber auch durch bessere Untersuchungsmethoden. Glücklicherweise steigt in der Gesellschaft auch die Aufmerksamkeit. So arbeiten Forscher bereits an verschiedenen Brennpunkten. Denn noch immer gibt es keine Ursache, aufgrund der gezielt behandelt werden könnte.
AIMED – das österreichische Institut hat sich der PCOS- Er-Forschung verschreiben
Auch AIMED forscht. AIMED ist ein ehrenamtlich arbeitendes Insitut. Und es beschränkt sich aus gutem Grund nur auf Lebensstilfaktoren. Zum einen lassen sich diese Faktoren relativ leicht verändern. Und zum anderen sorgt es dafür, dass zusätzliche Risikofaktoren minimiert werden. Wie wir finden – und wissenschaftliche Erkenntnisse unterstreichen- der initiale Schritt für jede weitere Behandlungsform.
Was ist PCOS
Oder beginnen wir mit: was ist es nicht. PCOS ist keine anerkannte Krankheit. Es ist ein Syndrom. PCOS steht für Polyzystisches Ovarialsyndrom. Dieses Syndrom ist charakterisiert durch polyzystische Ovarien, vielschichtigen Veränderungen des Stoffwechsels. Grundsätzlich aber gilt, dass der Hormonhaushalt bei Frauen im gebärfähigen Alter gestört ist. Von vielen Stoffen ist zu viel vorhanden. Die Entstehung des PCOS ist immer noch weitgehend unbekannt. Vermutlich treffen genetische Komponenten, Hyperinsulinämie (hyper = übermässig, hoch) und eine verstärkte Testosteronproduktion aufeinander. Ebenfalls wird Ernährung und Bewegung im Rahmen des heutigen Lebensstils diskutiert. Und sind somit die Therapieansätze der ersten Wahl.
Definition: Polyzystische Ovarien
…sind definiert als das Vorhandensein von ca. 8 2-8 mm grossen Follikeln pro Eierstock. PCOS müsste eigentlichen „Poly Follikuläres Ovarial Syndrom“ heissen. Und zwar, weil es sich nicht um klassische Zysten handelt. PCOS hat sich mittlerweile aber etabliert. Daher macht es eher wenig Sinn, dies zu ändern.
Beispiele für typische Symptome
Polyzystische Ovarien, Oligo- oder Amenorrhoe (Zyklusunregelmässigkeiten) , Unfruchtbarkeit, Hirsutismus, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung, Metabolisches Syndrom, Typ 2 Diabetes, Schlafapnoe
Sichtbare Symptome, die auf PCOS hinweisen können
Bereits bei hartnäckiger Akne und Anzeichen für Alopezie (Haarausfall) kann man PCOS in Erwägung ziehen. Weitere Hinweise sind fettig wirkende Haut. Offensichtlich kann die Körperfettverteilung, Körper- und Gesichtsbehaarung nach männlichem Verteilungsmuster den Verdacht auf PCOS erhärten. Aber auch die Hauterkrankung Acanthosis nigricans. Meistens macht sie durch symmetrische schmutzig braune bis graue Hautveränderungen auf sich aufmerksam. Vorwiegend sind die Verfärbungen in Achselhöhlen, Gelenkbeugen, im Nacken oder der Leistenregion zu sichten.
Wie wird PCOS diagnostiziert
Spezifische Diagnose-Kriterien sind keine vorhanden. Denn es handelt sich bei POS um eine Differentialdiagnose. Und das bedeutet Ausschluss von Krankheiten, die ähnlich in Erscheinung treten. Daher erfolgt bei PCOS die Diagnose aufgrund physischer und biochemischer Beweise. Und deshalb dauert es auch oft so unerträglich lange, bis Frauen die Diagnose bekommen.
Zu den physischen Kriterien gehören: Menstruationsstörungen, Hirsutismus, Akne, Übergewicht. Sowie die eben beschriebene Acanthosis nigricans. Übrigens wird sie auch in Verbindung mit beginnendem oder existentem Diabetes gesehen. Ebenfalls physisch: der vaginale Ultraschall. Sicher offenbart er das Vorhandensein der perlschnurartigen Anordnung der Follikel im Ovar.
Bild: Vaginaler Ultraschall zeigt die typische Anordnung von Follikeln beim PCOS. Bildmaterial von Patientin zur Verwendung freigegeben.
Ergänzend zeigen biochemische Tests Werte ausserhalb der Referenz z.B. bei Testosteron, LH (Luteinisierendes Hormon), FSH (Follikelstimulierendes Hormon), AMH (Anti- Müller Hormon), Schilddrüse, Glucose, Cholesterin, Triglyceride mögliches PCOS an.
Medizinische Komplikationen
Da PCOS viele Stoffwechselwege im Körper betrifft, kann es zu vielen Begleiterkrankungen kommen. So sind Herz- Kreislauf durch Übergewicht belastet. Ebenso weiss man um die Folgen von dauerhaft gestörter Blutzuckerverwertung.
- Typ 2 Diabetes (verursacht durch Insulinresistenz und Übergewicht)
- Herz-Kreislaufkrankheiten (verursacht durch hohen Blutdruck infolge Übergewicht/Adipositas)
- Unfruchtbarkeit verursacht durch die Androgene, z. B. Testosteron und Östrogenabnormalitäten
- erhöhte Abortrate besonders bei In Vitro Fertilisation und ähnlichen Praktiken
- Depressionen, Essstörungen etc.
- Endometrium Krebs als Konsequenz der erhöhten Östrogen-Produktion und andere Krebsarten
Lösungs-/Therapieansätze
- Realistische Einstellung zum Krankheitsbild entwickeln
- Beratung und Gesundheits-Coaching in Anspruch nehmen
- zur Verbesserung des äusseren Erscheinungsbildes: Hirsutismusbehandlung mittels Elektro-Epilation
- mit dem Ziel den BMI auf 25/unter25 zu bekommen: Ernährungsberatung/Ernährungsumstellung, z.B. Reduktionskost
- zur Kontrolle der Lebensstiländerung: Stoffwechselmessung
- Moderate Reduktion von Fett, Kohlenhydraten und Steigerung der Energiezufuhr durch Obst und Gemüse
- 20-60 Minuten moderate bis intensive Bewegung an 3-5 Tagen/Woche
- Unabdingbar: Alkoholreduktion bis Verzicht, da Alkohol Kohlenhydratzufuhr bedeutet und den Fettstoffwechsel stört. ebenso belastet es zusätzlich die sowieso schon belastete Leber
- Absolutes „Muss“: Nikotinreduktion bis Verzicht. Unter Umständen macht es Sinn, langsam zu reduzieren.
- Fast Food/Junk Food Einschränkung bis Verzicht, Kompensation mit Sport ist möglich
Ihr Gesundheits-Coach: mek@eckertkrause.com – kompetent und erfahren von Akne bis Kinderwunsch bei PCOS. Fragen Sie – kompetente Antworten helfen, mit PCOS besser zu leben!