Lockdown Alltag fördert Experimentierfreude

Tag 2 im 2. österreichischen Lockdown hatte viel Experimentierpotenzial zur Entfaltung gebracht.

Lockdown-Alltag

Gestartet ist er um 6:15 statt um 6 Uhr. Irgendwer hatte alle Türen geschlossen und hinter einer brummte sich der Wecker ins Koma, während ich in einem schönen Traum gefangen war. Um 7 Uhr zum Physiotherapie-Termin bin ich dank schnellduschen, Verzicht auf Frühstück und E-Bike gekommen. Danach noch schnell ein Rezept aus der verwaisten Arztpraxis mitgenommen und dann heim frühstücken.

Gesunde Bewegung und Gesund essen – Alltag

Vier Winterradiuskilometer später und sich langsam aufhellenden Novemberhimmel duftet der Kaffee, presse ich Orangen aus, schneide Banane und Apfel für unser Vollwertmüsli-Frühstück. Und dabei überlege ich, was es denn zum Mittag geben könnte. Wir haben uns nämlich vorgenommen, diesmal nicht zuzunehmen. Daher haben wir am Sonntag bereits unsere „Lockdown-wir wollen keinen Coronabauch-Aktion“ geplant.

An Tag 2 zeigt sich auf der Waage bereits ein positiv stimmender Trend und das motiviert.

Physiotherapie und Kürbis-Scones

Mein Physiotherapeut, den ich über unsere Aktion informiert habe, schlug Scones vor. Sollen total lecker sein. Also bin ich noch schnell losgezogen und habe die Zutaten für Kürbis-Scones besorgt.

Bis 9 Uhr war ich dann sehr effektiv und der Teig strebte im Backofen seiner Vollendung entgegen, während ich mich am Küchentisch für einen Home-Office Tag rüstete. Mein Mann hat ein Zimmer für seine Home-Office Aufgaben und so stören wir uns nicht. Ich sehe nur, wie oft er sich Kaffee holt. Spass muss sein.

Nix mit „Baby-Elefant – Abstand

Übrigens – mein lokaler Dealer hatte weder eine funktionierende Desinfektionsanlage noch Abstandsmarkierungen an der Kasse. Während ich mein Zeugs in die Tasche räumte, stand schon die nächste Kundin ganz nah bei mir. Da habe ich mich dann doch nicht so wohl gefühlt. Von wegen Baby-Elefant Abstand. Manche haben es noch nicht begriffen.

Unser „Fleischlos-Experiment“ – Alltag

13 Uhr ist Mittagsessenszeit. Die  am Abend vorbereiteten Zutaten (Kartoffeln, Gemüse und Suppe) sind schnell fertig. Da wir gerade Veggie-Produkte testen, lachte mich heute das „Schnitzel“ aus Pilzgrundsubstanz an. Verpackt im Karton und nochmals in einer dicken Plastikfolie sank meine Freude. Von wegen Klimaneutral… Und dann sollte diese, mich an eine Gel-Einlagesohle für Schuhe erinnernde, Masse schwimmend im Fett gebraten werden. Nein – so was kriege ich nicht über mich, also einfach rein in die beschichtete Pfanne.  200g Schnitzelersatz waren – ich nehme es vorweg – nicht der „Burner“. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Ding besser geschmeckt hätte, wenn es ein Ölbad genossen hätte.

Beschluss: Ausgelistet wie die Veggie Bratwurst von letzter Woche, ohne zweite Chance. Mein Mann meinte, eine ordentliche Portion Pilze wären ehrlicher gewesen, als dieses Designerstück. Der Rest hat dann aber geschmeckt und war glücklicherweise auch nicht so schwer, dass der Nachmittag gelaufen war.

Und dann noch die „Grünkohl-Plinse“

2. Etappe Home-Office, eine schnelle Joggingrunde kurz vorm dunkel werden. Und dann das letzte Experiment für heute. Meine selbst erfundene Grünkohl-Quark-Plinse – ich fands lecker, mein Ehemann hats für mich gemacht, er hat es gegessen und darum gebeten, dass wir nun mal mit den Experimenten aufhören.

War doch etwas viel: Scones, Pilzschnitzel, Grünkohl-Plinse. Ich habs versprochen! Ich werds auch halten… glaube ich, zumindest für morgen…