In Australien hat ein Minister Mut bewiesen und einen Service für PCOS-Patientinnen unterstützt. Eine brillante Idee angesichts der vielen Missverständnisse und unzureichenden Behandlungsmethoden. (siehe auch Leitlinie)
Patientinnen unter Druck
Da keiner bisher die Ursache für die polyzystischen Eierstöcke herausgefunden hat, werden Frauen auf Symptome behandelt. Und d. h. Pille zum Kaschieren von Hauterscheinungen (Akne, Hirsutismus). Und/oder um Zyklusaktivitäten zu regeln. Metformin wird oft bei Insulinresistenz, Diabetes und Übergewicht eingesetzt. Die Körperbehaarung als kosmetisches Problem bewertet. Übrigens – den grössten Teil der Behandlungskosten tragen die Patientinnen. Unberücksichtigt bleiben dabei noch Zeitaufwand und Schmerzen. Steht Kinderwunsch auf dem Plan, entsteht zusätzlich psychischer Druck.
PCOS goes Austria
Eigentlich jedoch radeln wir. Also: PCOS bikes Austria. Diese PCOS Awareness-Tour durch Österreich wird eine Radtour. Bald mehr dazu. Denn noch stecken wir in den Vorbereitungen. Und sind derzeit auf Suche nach Sponsoren und Kooperationspartner. Toll wäre es, wenn in den Orten, in denen wir Station machen werden, bereits Events geplant sind und wir eine Möglichkeit bekämen uns anzuhängen.
Startschuss fällt in Feldkirch
Start wird Feldkirch (Vorarlberg) sein. Ende der Tour ist Wien. Pro Tag wollen wir ca. 70-120 km zurücklegen. Und los geht´s am 11. Juni 2019. Mit uns am Start ist der Vorarlberger Radwettbewerb „Radius“. In 2019 soll er Österreich weit ausgerollt werden. Ideal für unser Vorhaben! Daher haben wir mit den Veranstaltern bereits erste Kontakte geknüpft.
Ziele: Aufklärung, Bewusstsein und Verständnis
Warum machen wir das? Weil wir helfen wollen und weil wir Ziele haben. Die sind einerseits ein stärkeres Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen, aufzuklären und andererseits mehr Verständnis für die Betroffenen zu erwirken. Und wir wollen erreichen, dass ein Service aufgebaut wird. Ein Service analog zu dem, was die australischen KollegInnen mit Unterstützung des Gesundheitsministers gemacht haben.
Ergänzend zur ASKPCOS App – Service
Gut vorbereitete Patientinnen haben erste Schritte mit der ASKPCOS App gemacht. Daraufhin stellt der behandelnde Arzt mit Fragen und Untersuchungen die Erkenntnisse. Und stellt danach eine gesicherte Diagnose. Dies passiert rechtzeitig und so früh, dass noch präventive Massnahmen eingeleitet werden. Betroffenen Frauen kann so schnell und kompetent geholfen werden.
Hier ein erster Modell-Entwurf
In Anlehnung an den australischen Service, könnte das Modell zum Beispiel so aussehen:
- PCOS-Sprechstunde (14 tägig)
- Beratung durch Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen
- Unterstützung durch Ernährungsberater/Diabetologen und Gesundheitscoaches
- Gruppentrainings DEBEC-Methode ®:
- Diagnostik, Ernährung, Bewegung, Entspannung und Coaching für ein nachhaltig erfolgreiches Gewichtsmanagement mit verständlichen Informationen zu Fettstoffwechsel, Insulin-Resistenz, Prä-Diabetes und Diabetes
Weiterführend und präventiv könnten Massnahmen für Herz-Kreislauferkrankungen, Stressabbau und psychologische Beratung in den Service aufgenommen werden
Ebenfalls wichtig: Akzeptanztraining – die Grundbedingung für erfolgreiche Lebensstiländerung
Zusatzangebote wie Telemedizin/Online-Beratung könnten abrundend und als Ergänzung zur Sprechstunde eingerichtet werden. Das australische Modell bietet sogar medizinisch basierte Haarentfernung (Laser, Elektro-Epilation etc.) zu einem moderaten Preis.