Erfolg in der PCOS-Forschung

Erfolg und Hürden – oder sollte man besser Herausforderungen sagen ?!

Vor den Erfolg hat irgendjemand viele Hürden und Unwägbarkeiten eingebaut. Erfolg ist harte Arbeit und Zuversicht und Glaube an sich selbst. Besonders bei Vortragsveranstaltungen auf fremden Terrain. Aber was sind die grossen Erfolge ohne die vielen kleinen. Und geben Pannen  dem ganzen digitalisierten Perfektionsstreben nicht auch eine menschliche Komponente. Haha, das kann ich jetzt locker schreiben, denn die Konferenz ist vorbei. Und sowohl mein erster Co-Chair-Session Einsatz war erfolgreich und inspirierend als auch der Vortrag. Der Vortrag über Hoffnung und Verzweiflung von Patientinnen mit Polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) auf dem Weg, schwanger zu werden.

Vortrag – technische Probleme – Nerven blank

Die Nervosität stieg einmal mehr, als am Abend vor dem Vortrag beim Reproductive Health Conference in Wien, der Stick zum wiederholten Mal seinen Dienst versagte und die Präsentation nicht freigab. Im Grossen und Ganzen weiss ich zwar, was und wie ich es sagen will, aber ich fühle mich wohler, wenn die Generalprobe passt und ich zeitlich auch einigermassen im Rahmen bleibe. Es gibt meist genug Überraschungen, so dass ich nicht selber auch noch für eine sorgen muss. Während ich also umdisponierte und mich auf mehreren Medien absicherte, konnte ich sogar noch eine blöde Sortierung und einen Tippfehler beseitigen. Gute Nacht! Der Morgen begann, wie er sollte. Kaffee, Gymnastik, Koffer packen, Tickets, Ladekabel und was sonst noch gern vergessen wird, richten und rechtzeitig los, damit der Check vorab mit dem Konferenz-Equipment auch noch schnell durch geführt werden konnte.

Lampenfieber – die Technik und …

dann wird alles gut. Nein, natürlich erstmal nicht. Es passiert, was passieren musste – der Konferenzrechner bockte und weigerte sich die Präsentation zu öffnen – nicht nur meine – ALLE. Okay, trockenes Schlucken, was nun? Das Hotel beeilte sich einen neuen Rechner zu organisieren und 2 Minuten vor dem offiziellen Beginn … wusste keiner, ob es läuft. Eigentlich hasse ich solche Situationen, denn ich bin eh schon nervös, ob ich meine Message gut rüberbringe, ob das internationale Auditorium mir folgt oder pennt und welche Fragen könnten kommen, welche Folie kann ich ggf. weglassen oder nur kurz streifen… viele Gedanken.

„Never lose hope!“

Als dann das erste Video nicht losging, behielt ich tatsächlich die Ruhe und nach einigen Fehlversuchen, war das Problem gelöst und die persönliche Botschaft meiner Fallstudien-Patientin hat alle im Saal tief beeindruckt. „Never lose Hope“ – ein wichtiges Mantra für alles im Leben.

Lernen von anderen und gemeinsam Lösungen erarbeiten  „Collaboration“

Da ich dieses Mal als Key-Note-Speakerin geladen war, hatte ich ein Kontingent von 60 Minuten. In dieser Zeit konnte ich ausführlich über meine mittlerweile 5 Jahre währende PCOS-Forschung und Studie sprechen. Die DEBEC-Methode® stellte eine zentrale Grösse dar, da sowohl im Bereich Lebensstiländerungen (Gewichtsreduktion, Bewegung, Erholung) als auch bei unerfülltem Kinderwunsch das C, das für Coaching steht eine sehr wichtige Rolle spielt. Daneben aber auch, wie andere Vortragende bestätigten, das Zusammenspiel von Ärzten, Fachärzten, Gesundheitscoaches und Patient ein Erfolgsfaktor sind, bzw. wären wenn es denn in Europa funktionieren würde. Die USA sind da schon viel weiter und auch offener. Sie bilden Patientengruppen, ähnlich wie wir es von Selbsthilfegruppen kennen, aber dynamischer, wie ich den Eindruck bekomme. Die Gruppe werdevon sich aus aktiv und Mediziner würden so auf Problematiken aufmerksam gemacht. Und damit sei die Bewusstmachung gesteigert.

Neugierig gemacht

Bei PCOS allerdings sind sie scheinbar auch noch nicht viel weiter. Der Ruf nach entsprechenden Therapie-Guidelines ist laut, aber auch in USA zählen überwiegend die Rotterdam Kriterien und die Standardtherapie (Patienten mit/ohne Kinderwunsch). Meine Methode hat neugierig gemacht und so bekam ich zum Abschluss noch ein paar wertvolle Tipps zur Umsetzung in Form von Ausbildungsmodellen, die ich nun mit meinen eigenen Ideen zusammenführe und dann mit einem ersten Angebot an den Markt treten werde. Erfolg auf der ganzen Linie – jetzt müssen all die guten Ideen noch umgesetzt werden und auf Interesse stossen.

Auch die Idee die Themen in Familie und Schule zu verbreiten, eine Checkliste für den Arztbesuch etc. sind Punkte, die die Community wohlwollend aufgenommen hat und meinte, dass dies ein guter Weg sei.

Veröffentlichung:

Polycystic Ovarian Syndrome (PCOS): Wish to conceive – between Hope and Frustration Reprod Syst Sex Disord 2018, Volume 7, Page 58 DOI: 10.4172/2161-038-X-C1-007