Impfung… zum ersten, (bald) zum zweiten

Impfung – nur, wenn es wirklich sein muss. Eigentlich bin ich ein Impfmuffel, zumindest was Grippeimpfungen angeht. Bei COVID-19 mache ich die Ausnahme, denn es geht um mehr als nur mich!

Impfen macht müde

Am dritten Tag nach der ersten Impfung  zeigen sich doch leichte Nebenwirkungen. Etwas müde und eine Verstärkung des anfangs leichten und im Abklingen begriffenen Bronchialinfekts. Die Einstichstelle, respektive dort, wo das Impfmittel das Gewebe während des Injizierens verdrängt hat, hat mich eine Nacht geplagt und bei den Liegestützen und dem Stabi-Übungen gestört.

Bewegung tut gut

Am Tag nach der Impfung bin ich einen lockeren Halbmarathon durch meine Riehener Wahlheimat gelaufen, alles tipptopp. Daher bewerte ich die derzeitige Schwäche nicht allzu hoch. Appetit ist da, Fieber nicht. Abwarten. Das Immunsystem hat Erhebliches zu bewältigen. Zusätzlich kommen die Belastungen durch den im Job ganztägig (also nahezu 9 Stunden) zu tragenden Mundschutz. Ebenfalls Mundschutz im Zug während der Hin- und Herfahrten. Und dazu gesellt sich wechselndes Wetter mit Kalt-Nass- und Warmphasen.

Ausgewogen ernähren

Ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft helfen den Lungen mehr als dass es den Bronchien schadet. So meine Erfahrung aus den Jahren zuvor. Dieses Mal beobachte ich mich natürlich genauer. Die Impfung gegen dieses Coronavirus bekommt man nicht alle Tage und die Situation mit der Pandemie ist sicher auch nicht Normalität im Grippe- und Erkältungsgeschehen.

Meldung von Nebenwirkungen

Vorsorglich habe ich heute eine Meldung abgegeben. Jede gemeldete Nebenwirkung ist wichtig für die Impfstoffhersteller – zum einen, um die Beipackzettel so genau wie möglich abzufassen aber auch, um die Informationen daraufhin abzuklopfen, ob ein Wirkstoff modifiziert werden muss, um noch besser verträglich zu werden.

Qualität, Prozesse, Sicherheit bei der Wirkstoffentwicklung

Da ich selber in der Pharma-Branche arbeite und täglich in der Verantwortung stehe Qualität für Patienten sicherzustellen, weiss ich möglicherweise ein bisschen mehr über Entwicklung, Herstellung, Wirkung, Wirkmechanismen, klinische Studien, behördliche Anforderungen und Freigabeprozesse eines Medikamentes. Bevor nicht alle kritischen Parameter untersucht und ausgeschlossen sind, kommt ein Medikament/Impfstoff nicht auf den Markt und zum Patienten. Und ja, auch bei so viel Sorgfalt und Knowhow geht mal etwas schief. Dann sind die Behörden sehr schnell da und stoppen alles. Deshalb habe ich auch keine Angst, mich impfen zu lassen.

Nebenwirkungen – es geht (fast) gar nicht ohne

…und alles ist besser, als die Wirkung einer schweren oder schwer einschätzbaren Krankheit erleben zu müssen. Und dann gibt es noch das Kapitel Nebenwirkungen. Medikamente, Impfstoffe, medizinisches Zubehör kann (noch) nicht auf jeden einzelnen exakt zugeschnitten werden. Daher wirkt bei jedem ein Mittel etwas anders , gar nicht oder ruft Beschwerden hervor. In den allermeisten Fällen aber, ist ein Mittel so verträglich, dass es die eigentliche Krankheit, weshalb man das Mittel bekommt, heilt oder eindämmt, respektive den Verlauf verlangsamt. Medikamente geben, richtig dosiert und eingenommen Lebensqualität zurück, in einem Zustand, in dem man sich hundeelend fühlt.

Kommunikation hilft

Ich weiss, es gibt auch immer wieder Kritik an den Ärzten, die was verschreiben und der Patient dann das Mittel nicht nimmt, weil der Beipackzettel sich dramatisch liest. Hier ist noch Verbesserung in der Kommunikation vonnöten. Kommunikation und Wissenstransfer und auch Vertrauen. Vertrauen der Patienten in ihren Arzt/Ihre Ärztin und die wiederum müssen sicherstellen, dass das Vertrauen auch gerechtfertigt ist. Aber ganz ehrlich … wenn ich kein Vertrauen zu meinem Arzt/meiner Ärztin habe, warum suche ich dann nicht einen anderen.

Vertrauen, Wissen und sich ein Urteil bilden

Weil ich Vertrauen habe, habe ich mich auch sehr früh zu der Impfung angemeldet. Und blende alle Horrorgeschichten aus. Bei keiner kenne ich nämlich die Begleitumstände. Und die sind wichtig, um sich überhaupt ein Urteil bilden zu können. Nur allein die Aussage – bei jemand, den ich kenne ist aber das oder jenes passiert, bedeutet nicht, dass alles nicht funktioniert Denn … wie war das… individuell. Was anderen passiert, muss nicht zwangsläufig mir widerfahren und umgekehrt. Also lasse ich die sprichwörtliche Kirche im Dorf, vertraue auf mich, mein Wissen und mein Abstraktionsvermögen und höre auf die, die es noch besser wissen müssen.

In diesem Sinne schaue ich mal, wie mein Infekt sich unter den besonderen Umständen entwickelt und ob, mein Immunsystem eine passende Antwort hat … oder meine Ärztin.

Ende Monat gibt es die 2. Dosis und dann noch 2 Wochen, dann kann mich zumindest COVID-19 nicht mit voller Breitseite erwischen und ich schütze mein Umfeld. Das ist es mir allemal wert.